Nach bestandenem Abitur erhielt er schließlich am 14. April 1868 die Erlaubnis seines Vaters, an der Königlich Württembergischen Universität Tübingen Philologie zu studieren. Dort immatrikulierte er sich am 6. Mai jedoch nicht für das Fach, für welches er die Erlaubnis erteilt bekommen hatte, sondern für einen der Philologie gänzlich unverwandten Studiengang, den der Naturwissenschaften. Da er dieses Studium ein Semester später in Göttingen fortsetzte, darf davon ausgegangen werden, dass Gottfried Wilhelm Weerth dem Entschluss seines Sohnes, die Naturwissenschaften zu studieren, nicht im Wege stand.
In Tübingen bezog er ein Zimmer bei Schneider Meyer, wo er jedoch nur das Sommersemester zubrachte, da er bereits zum Wintersemester an die Universität nach Göttingen wechselte. Für das Sommersemester in Tübingen ist sein Vorlesungsplan überliefert, der ein Schlaglicht auf die Bandbreite des naturwissenschaftlichen Studiums dieser Zeit wirft. Neben heute der Biologie zugerechneten Vorlesungen wie Botanik und Zoologie standen Physik, Logik aber auch philosophische Propädeutik auf Weerths Vorlesungsplan. Sein Abgangszeugnis in Tübingen ist auf den 12. August 1868 datiert.
Was Otto Weerth dazu bewogen haben könnte, seinen Studienort bereits nach dem ersten Semester zu wechseln, lässt sich nicht mehr feststellen. Am 20. Oktober 1868 immatrikulierte sich Otto Weerth an der Königlich Preußischen Georg-August-Universität in Göttingen, wo bereits sein Großvater Theologie studiert hatte, und setzte dort sein Studium fort. Dieses wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, an dem Weerth als Soldat teilnahm, unterbrochen.
Dieser Text ist ein Auszug aus: Otto Weerth. In: Lippische Mitteilungen 2002, S. 265-331. Fußnoten finden Sie dort.
Impressum | Datenschutz |