Im Jahr 1835 gründeten vierzig lippische Bürger den „Naturwissenschaftlichen Verein für das Fürstenthum Lippe“. Ziel des Vereins war eine „eine systematisch geordnete Sammlung von Gegenständen der drei Naturreiche, mit vorzugsweiser Berücksichtigung des Einheimischen und Nahen, zur Förderung eines gründlichen Unterrichts in der Naturwissenschaft, so wie zum Nutzen und Vergnügen des gesammten Publikums, zu Stande zu bringen.“ Die Detmolder Sammlung lässt sich Waidacher zufolge als „Naturaliensammlung zur Belehrung Gelehrter“ bezeichnen und ist der Kategorie des Bildungsmuseums zuzuordnen. Aufgabe einer solchen Sammlung war es in erster Linie, den gebildeten Bürger „mit einer Welt jenseits des Individuellen auseinander zusetzen“. Dem ersten Vorstand gehörten Hofrat Dr. Piderit, Gymnasialdirektor Falkmann, Collaborator Carl Weerth, Salineninspektor Brandes aus Salzuflen und Forstkontrolleur Rötteken an. Diese behandelten „die Angelegenheiten des Vereins und seine in Auftrag desselben auszuübenden Functionen unentgeltlich.“
Neben der Sammlung von Exponaten beschäftigte sich der Verein auch mit naturwissenschaftlichen Neuheiten der Zeit. Als Beispiel kann hier ein Bericht der „Vaterländischen Blätter“ aus dem Sommer 1847 dienen. Im Juni des Jahres befasste sich der Verein mit einem besonderen naturwissenschaftlichen Experiment. Bei einer Generalversammlung wurde ein „Äther-Aparate zur Anwendung bei chirugischen Operationen“ aufgestellt und dessen Funktion sowie die „Natur und Wirkung jenes Betäubungsmittels“ durch ein Vereinsmitglied erläutert. Als sich keiner der Anwesenden bereiterklärte, für einen Versuch „seine Person herzugeben“, wurde kurzerhand ein Patient herbeigeholt. An diesem wurde, als der Apparat seine Wirkung tat, dann auch sofort die Operation durchgeführt. Hieran lässt sich erkennen, dass das Anliegen des Vereins nicht nur im Ausbau seiner naturwissenschaftlichen Sammlung, sondern auch in der Klärung und Darstellung einzelner naturwissenschaftlicher Probleme lag - ein Charakteristikum der bürgerlichen Vereine des 19. Jahrhunderts.
Man war um die ständige Erweiterung der Sammlung bemüht, so dass der Bestand des Museums auf Grund von Ankäufen und Schenkungen durch Vereinsmitglieder und Gönner rasch anwuchs. So übergab beispielsweise Gottfried Wilhelm Weerth, Carls Bruder, dem Museum 1844 eine Sammlung von Silbermünzen. Einen ebenso großen Anteil hieran hatten ein weiterer Bruder Carls, Georg Weerth sowie Ferdinand Freiligrath. Auch sie waren von jener zeittypischen Begeisterung für die Naturwissenschaften erfasst worden und standen während ihrer Reisen stets in Kontakt mit dem Museumsleiter Carl Weerth. Ihnen hatte das Museum in Detmold in entscheidendem Maße zu verdanken, dass die Sammlung Museumsgegenstände aus aller Welt vorweisen konnte. So berichtet Georg Weerth 1854 in einem Brief an seine Mutter Wilhelmine von einer Fahrt auf dem Magdalena-Strom in Venezuela. Dort erlebte er die Erlegung eines Aasgeiers, woraufhin er „sogleich Beschlag auf den Kadaver für das Detmolder Museum“ nahm. Den Vogel habe er mittlerweile „vorzüglich“ ausstopfen lassen und dieser liege „zum Versand verpackt bereit.“ Aus St. Thomas teilte er in einem Brief vom 12. Oktober 1854 seinem Bruder Carl schließlich persönlich mit, er „habe nun wieder eine Kiste Naturalien vollgepackt und sende sie mit erster Gelegenheit nach Hamburg oder Bremen unter Deiner Adresse, für das Detmolder Museum.“ Neben diesem Aasgeier führt er zahlreiche weitere Exemplare auf, die er mit dieser „Kiste Naturalien“ dem Museum schenkte.
Ferdinand Freiligrath – ein besonderer Förderer des Vereins und des Museums – weilte zu Beginn der 1860er Jahre in London, dem „Hauptmarkt für überseeische Naturalien“. Ihm ist es zu verdanken, dass zahlreiche „exotische Objekte“ die Sammlung zu einer führenden in Norddeutschland machten.
Da Carl Weerth, der zu dieser Zeit zugleich auch Vorsitzender des Vereins war, über zahlreiche persönliche Kontakte und großes naturwissenschaftliches Verständnis verfügte, sollte es sich für den Verein als Träger des Museums als schwierig erweisen, einen ähnlich qualifizierten Nachfolger zu finden. Dieses Problem hatte Direktor Horrman bereits 1868 vorhergesehen, und schrieb im Sinne des Gymnasiums dazu: „...ihm dereinst einen Nachfolger zu geben, der ein ebenso ausgezeichneter Konservator wäre wie er ist, könnte ich nicht raten.“
Otto Weerth trat dem Naturwissenschaftlichen Verein am 26. Mai 1876 bei. Bereits im ersten Jahr wurde er Assistent seines Onkels Carl im Museum.
Die rege Sammlungstätigkeit des Vereins machte wegen des Raummangels einen Umzug des Museums Mitte der 1880er Jahre unumgänglich, der bereits in den 1840er Jahren von Carl Weerth für notwendig erachtet worden war. Der Umzug in das bis dahin der Prinzessin Luise zur Lippe gehörende „Prinzenpalais“ (heutige Lippische Landesbibliothek) fand 1885 unter der Leitung Otto Weerths statt, der im Mitgliederverzeichnis des Jahres 1885 als Sekretär des Vereins aufgeführt wird. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 1888 vermerkt Otto Weerth als Kassenwart. Ein Jahr später, nach dem Tode seines Onkels, übernahm er dessen Vereinsvorsitz und zugleich die Aufgaben des Konservators.
Mit Otto Weerth schien das Museum nach dem Tod seines Onkels einen Konservator gefunden zu haben, der den hohen Erwartungen, gemessen an Carl Weerths Fähigkeiten und persönlichen Kontakten, gerecht werden konnte. Dass Otto Weerth diesen Anforderungen in Bezug auf fachliche Kenntnisse entsprach, belegt ein Beitrag der Lippischen Blätter für Heimatkunde anlässlich seines 100. Geburtstages im Jahr 1949, worin er als der nun „bedeutendste Konservator“ für das Museum bezeichnet wurde. Aber auch durch seine Beziehungen zu anderen namhaften Wissenschaftlern seiner Zeit konnte er dem Museum maßgeblich dienen. Nicht zuletzt dank seiner persönlichen Kontakte erhielt das Museum im Jahr 1887 eine „interessante Bereicherung“: Die ägyptische Mumie.
„Wie kommt ein altägyptischer Sarkophag ins Lippische Landesmuseum Detmold?“ Diese Frage stellten sich die Ägyptologinnen Ruth Brech-Neldner und Dagmar Budde 1992 im Rahmen ihrer Dokumentation über den Mumiensarkophag. Zur Beantwortung dieser Frage zogen die beiden Ägyptologinnen eine Zeitungsnotiz vom 12. Januar 1887 heran. Hieraus geht hervor, dass das Museum eine interessante Bereicherung „durch eine altägyptische Mumie erfahren [habe], welche wir der Liberalität des Herrn Rittergutsbesitzer Merckel jun. auf Braunenbruch verdanken. Herr E. Brugsch vom Museum in Bulak bei Kairo hatte die Besorgung derselben übernommen, und nach mancherlei Weitläufigkeiten mit Zoll und anderen Behörden ist die Mumie mit Sarg und Außensarg wohlbehalten hier angekommen.“ Aus der Pressenotiz geht, wie Brech-Neldner und Budde feststellten, jedoch nichts über die Beweggründe des Spenders Merckel hervor. Vor diesem Hintergrund musste ihnen die Schenkung zweifelsohne „mysteriös“ erscheinen. Als mögliche Antworten führten sie an, dass er während einer Ägyptenreise dem „Wahn der Ägyptomanie“ verfallen sein könnte oder auf Grund einer möglichen Verschuldung beim lippischen Landesherren dem Museum eine Schenkung machen wollte.
Wie die Autorinnen selbst eingestehen, bieten sich für die Klärung dieser Frage „tausenderlei Lösungen“ an. Diese „Hirngespinste“ seien aber auch für sie unbefriedigend. Nun ist es im Rahmen der Recherchen zu diesem Aufsatz gelungen, endlich Licht in das Dunkel der Ankaufsgeschichte der Mumie zu bringen. Im vorgenannten Zeitungsartikel ist von Emil Brugsch die Rede, der zu dieser Zeit Konservator am Ägyptischen Museum war und die Besorgung der Mumie übernommen hatte. Emil Brugsch wurde vom Ägyptologen Adolf Erman als ein Landsmann bezeichnet, der „uns nicht gerade zur Ehre gereichte. Er war ein Beamter des Museums und galt den unkundigen Fremden als eine respektable Persönlichkeit, ja, als ein Gelehrter. Und noch dazu trug er einen Namen, der für immer mit der Erforschung Ägyptens verknüpft war, denn er war kein anderer als Emil Brugsch Bey, der Bruder von Heinrich Brugsch. Wenn man ihn den „kleinen Brugsch“ nannte, so war dieser Name gut gewählt, denn er war in jeder Hinsicht ein verschlechtertes Abbild seines Bruders; [...] Er selbst freilich ließ sich durch diese allgemeine Mißachtung nicht anfechten und freute sich des Geldes, das er mit seinem stillen Antikenhandel verdiente.“
Zentrale Person des Geschäftes, in dessen Folge das Vereinsmitglied Merckel die Mumie erstand, ist Otto Weerth. Er scheint sich während seiner Studienzeit in Göttingen mit Alexander Brugsch, dem Sohn von Heinrich Brugsch, angefreundet zu haben. Ein Briefkontakt lässt sich an Hand des Nachlasses Weerth für die Zeit ab Januar 1872 nachweisen. Durch die Vermittlungstätigkeit von Alexander Brugsch gelang es, die Mumie für das Detmolder Museum zu beschaffen. Die Schwierigkeit, die ein solches Unternehmen seinerzeit bereitete, veranschaulichen die Zeilen, die Alexander Brugsch aus Kairo, wo er als Augenarzt tätig war, im Februar 1886 an Otto Weerth sandte:
„[...] Unmittelbarst nach Empfang Deines Schreibens liess ich die hurtigen Gaeule vor das herrliche Gefährt spannen und jagte zu meinem Onkel, der, wie Du weißt, hier der Museumsmann ist, um ihm ausgedruecktes Ansinnen vorzulegen und kann Dir folgenden herztröstenden Bescheid geben. Mumien sind hier zu haben, von dem Preis von 2-20 Pfund, also 40-400 Mark, je nach guter oder schlechterer Conservirung und Ausschmueckung. Dazu wuerden denn noch Transportkosten und Douane kommen. Letzere koennten die Behörden in Deutschland wohl erlassen, da es ja doch Regierungseigenthum ist, was passiert. Wenn nicht, so kannst Du sie ja [als] altes altes[!] Leder, oder Leinen, oder Knochen declariren. ´Alt´ ist sie ja u. besagte Stoffe sind darin. Die Schwierigkeit liegt darin, dass hier alles Exportirte geöffnet wird, um die 1% Exportsteuer zu erhalten und die Ausfuhr von Antiquitäten, selbst gekauft und in Privatbesitz, ist verboten. Dergleichen wird von der Regierung einfach zu ihrem Vortheil confiscirt. Indessen doch meint Onkelchen die Sache wird sich schon machen lassen. Sie wird schon weg kommen. Laß mir also Deine Wuensche zur Uebermittlung an Onkelchen zukommen und was gemacht werden kann, wird gemacht.“
So steht nun zu vermuten, dass die Mumie von Anfang an für das Museum gekauft wurde, Merckel allerdings - wie schon viele private Spender vor ihm - als Vereinsmitglied für die Kosten aufkam.
Eine Datierung der Mumie durch Emil Brugsch ergab, dass sie aus der Ptolemäerzeit stammt, womit sie ein Alter von ungefähr 2000 Jahren habe. Von diesem Alter geht auch Otto Weerth in seinem Zeitungsbericht vom Januar 1888 aus. Brech-Neldner und Budde haben in ihrer Dokumentation jedoch festgestellt, dass diese Datierung nicht zutreffen kann. Vielmehr sei der Sarkophag auf die Zeit der 26. Dynastie (664 bis 525 v.u.Z.) zu datieren, womit die Mumie ein Alter von ca. 2500 Jahren hat.
Neben diesem spektakulären Sammlungsgegenstand gelangten vor der Jahrhundertwende noch andere außereuropäische Gegenstände ins Museum. So erhielt das Museum im Herbst 1898 einen „schön geschriebene[n] Koran, der in einer Patrontasche ähnlichen, künstlerisch verzierten Lederbehälter aufbewahrt wird“ und dem Museum von Postsekretär Rüter geschenkt wurde. Dieser war, wie die Landeszeitung berichtete, gleichzeitig mit der ethnographischen Sammlung von Herrn Wilhelm Grote, der diese aus den deutschen Kolonien mitbrachte, zu sehen.
Bis zum Abschluss des Versailler Vertrages hatten die deutschen Kolonien lange Zeit einen kontinuierlichen Zugang völkerkundlicher Ausstellungsstücke für das Museum garantiert. Hierzu zählte beispielsweise die aus zahlreichen afrikanischen Waffen und Gebrauchsgegenständen bestehende Sammlung des Dr. Zintgraff, die dieser in Teilen 1926 vom Museum für sich zurückerhalten wollte. Otto Weerth schrieb im Jahre 1924: „[...] nachdem Deutschland seine Kolonien verloren hat, ist diese Quelle für uns versiegt. Hoffen wir, daß dermaleinst in den uns entrissenen Ländern die deutsche Flagge wieder gehißt werden wird.“ Ob diese Aussage auf einen national geprägten Revisionismus zurückzuführen ist oder vielmehr vom Pragmatismus des Wissenschaftlers und Museumsleiters Otto Weerth zeugt, sei dahingestellt.
Eine nicht aus den deutschen Kolonien, sondern aus Südamerika stammende Sammlung, ist die Alt-Peru-Sammlung des Museums. Diese geht auf eine im März 1883 erfolgte Schenkung des Minenbesitzers Schierholz zurück, der dem Verein „eine Mumie mit zugehörigen Grabbeigaben, kleinen Urnen und Gefäßen“ geschenkt hatte. Den heutigen Umfang erreichte die Sammlung jedoch erst im Jahre 1909. Otto Weerth schrieb am 2. September des Jahres in der Landeszeitung, dass das Museum „kürzlich durch die beispiellose Freizügigkeit eines Gönners, des Herrn Geh. Medizinalrat Dr. med. Gaffron in Lima, in den Besitz einer reichen Sammlung von peruanischen Altertümern gekommen, die jetzt fertig aufgestellt und der Besichtigung zugänglich sind.” Die dem Detmolder Museum geschenkte Sammlung umfasst mehr als 1.100 Gegenstände mit einer „hohen archäologischen Aussagekraft“. Weerth teilte zur Bedeutung dieser Sammlung für das Museum mit, dass „außer in Berlin und München [...] nur in wenigen deutschen Museen Alt-Peru so reich vertreten sein [dürfte], wie jetzt bei uns.“
Im Jahre 1919 – Otto Weerth hatte mittlerweile ein Alter von 70 Jahren erreicht – machte sich der Verein wiederum Gedanken über einen geeigneten Nachfolger für Verein und Museum. Dieses war neben der hohen finanziellen Belastung ein Grund für den Verein, das Museum an das Land Lippe abzutreten. Wie Ernst Anemüller in seiner Geschichte des Vereins 1935 schreibt, versuchte der Verein seine Sammlung unter wissenschaftlicher Leitung weiterbestehen zu lassen:
„Die Verhandlungen darüber begannen im Frühjahr 1919. Im Oktober machte das lippische Landespräsidium dem Lippischen Landtage eine darauf bezügliche Vorlage und ersuchte ihn, seine Zustimmung zur Übernahme der Sammlungen auf den Staat zu erteilen. Als Wünsche des Naturwissenschaftlichen Vereins für den Fall der Abtretung seiner Sammlungen und seines Barvermögens wurden in der Vorlage genannt:
daß das Museum von sachkundiger Seite geleitet wird,
daß es dauernd erhalten und zugänglich gemacht wird,
daß es in Detmold bleibt,
daß die naturwissenschaftlichen Sammlungen vereinigt bleiben,
daß die Vereinsmitglieder für sich und ihre Familien freien Zutritt haben.
Im November 1919 nahm der Landtag diese Vorlage an. Die Anerkennung der oben angeführten Wünsche des Vereins bezeichnete die Regierung in ihrer Vorlage als selbstverständlich, der Landtag übernahm sie als Bedingungen, die also das Land auch für die Zukunft verpflichten. Damit ist das Weiterbestehen des Museums in Detmold unter sachkundiger Leitung gesichert worden.“
In einem Brief an die lippische Regierung vom Juli 1920 forderten Otto Weerth und Ernst Anemüller - Ersterer als Leiter des Museums, Letztgenannter in seiner Funktion als Direktor der Landesbibliothek - dass die ehemaligen fürstlichen und seit dem 1.April staatlichen Gebäude - wie der bisherige Marstall (heutige Stadthalle) und das Neue Palais in der Neustadt - dem Museum und der Bibliothek zur Verfügung gestellt werden sollten. Dadurch könnten die Raumnöte der beiden jetzt im staatlichen Besitz befindlichen Institutionen, gelindert werden. In einer Denkschrift vom August des gleichen Jahres an das Landespräsidium wurde aber auch in Erwägung gezogen, dem Museum für die Völkerkundesammlung den bisherigen Marstall zur Verfügung zu stellen und die naturwissenschaftliche Sammlung in den bisherigen Räumen zu belassen. Die Bibliothek sollte nach diesem Vorschlag im Neuen Palais untergebracht werden. Das Landespräsidium verfügte im Oktober 1920, dem Museum das Neue Palais zu überlassen und der Bibliothek die freigemachten Räume im Prinzenpalais einzurichten. Nach einigen Umbauten zog das Landesmuseum im Frühjahr 1921 in das Neue Palais ein. Noch bevor das Museum vollständig ausgezogen war, brach im Prinzenpalais ein Schornsteinbrand aus. Dieser zerstörte Teile der Vereinsakten sowie einen kleineren Teil der Museumsbestände.
Die neuen Ausstellungsräume des Museums und die neue Aufstellung der Exponate veranlassten Otto Weerth 1922, einen „Führer durch die zoologische Sammlung des Landesmuseums“ zu veröffentlichen. In diesem teilte er mit, dass die Sammlung „16 zum Teil sehr große und schöne Räume im Erdgeschoß und im ersten Stock“ belege. Der Führer, der für den „Rundgang durch die Sammlungen gedacht“ ist, enthält hierfür eine Übersicht über die Verteilung der Sammlungen auf die einzelnen Räume.
Aber auch die neuen Räumlichkeiten reichten nicht aus, die Sammlung des Museums komplett aufzustellen, so dass „das Museum für Kunstgewerbe und Altertumskunde dagegen [...] für absehbare Zeit in den bisherigen Räumen an der Hornschen Straße zurückbleiben“ musste.
Zu dieser Zeit war Otto Weerth bereits pensioniert. Dennoch hatte sich das zuständige Lippische Landespräsidium mit der von Weerth bereits im November 1920 erbetenen Versetzung in den Ruhestand „nicht ohne weiteres“ einverstanden erklären wollen. Vielmehr bat man ihn, unter Weiterzahlung seines „ordentlichen Gehaltes die Leitung des im Palais unterzubringenden Museums und der damit verbundenen Sammlungen usw. zu übernehmen, die ja zur Zeit schon nebenamtlich in Ihren bewährten Händen lieg[t].“ Schließlich sprach ihm das Landespräsidium für sein „verdienstvolles Wirken auf den verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaft und der Heimatkunde herzlichen Dank und Anerkennung aus.“ Damit werden in diesem Antwortschreiben des Landespräsidiums auf sein Entlassungsgesuch jene Inhalte benannt, die den größten Anteil an Otto Weerths Leben ausmachten.
Dieser Text ist ein Auszug aus: Otto Weerth. In: Lippische Mitteilungen 2002, S. 265-331. Fußnoten finden Sie dort.
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