Die außenpolitischen Verhältnisse des Jahres 1870 brachten für den 21-jährigen Studenten Otto Weerth einschneidende Veränderungen mit sich. Der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die spanische Thronfolge spitzte sich im Mai 1870 zu. Für das Fürstentum Lippe galt es in dieser Krise erneut zum Bündnis mit Preußen zu stehen. Bereits mit dem Beitritt Lippes zum Norddeutschen Bund 1866, der letzten außenpolitisch souveränen Entscheidung des lippischen Landtages, hatte das Fürstentum nach Auflösung des Deutschen Bundes und dem sich anbahnenden Konflikt mit Österreich und den süddeutschen Staaten seine Neutralität aufgegeben und sich auf die Seite Preußens geschlagen. Auf Grund des militärischen Sieges Preußens gelang es Lippe zwar seine Autonomie zu bewahren, doch begann hiermit der „Verschmelzungsprozess Lippes in den Norddeutschen Bund und damit der Abbau selbständiger Rechte.“ Des Öfteren kam es in der Folgezeit in dieser Frage zu Auseinandersetzungen zwischen Vertretern der Kleinstaaten und den preußischen Ministern, in denen die Übermacht Preußens angeprangert wurde und die Kleinstaaten ein Mindestmaß an Eigenständigkeit zu behaupten versuchten.
Dennoch überschatteten die Ereignisse Mitte des Jahres 1870 und die damit wieder aufgeworfene Frage der deutschen Einheit alle innenpolitischen Konfrontationen. Selbst erbittertste Kritiker der preußischen Hegemonie innerhalb des Norddeutschen Bundes, wie der lippische Reichstagsabgeordnete der Deutschen Fortschrittspartei Franz Hausmann, wurden nun zu Verfechtern der nationalen Sache. Hausmann bezeichnete in einem Aufruf an seine „Wähler und Mitbürger" in der „Sonntagspost“ vom 17. Juli die Reaktion Frankreichs auf die Emser Depesche als „schimpfliche Zumutung an den König von Preußen, dem gleichzeitigen Oberhaupt des Norddeutschen Bundes, dessen energische Zurückweisung ebensosehr der Würde dieser Stellung als auch der nationalen Ehre entsprach.“ Darüber hinaus empörte er sich vehement über die Einmischung Frankreichs in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten und rief seine lippischen Landsleute auf „unter Beisetzung jeglicher innerer Zwistigkeiten wie ein Mann dem Rufe unseres gemeinsamen Oberhauptes [dem König von Preußen, d. V.] freudig Folge zu leisten und bis zum letzten Blutstropfen unsern häuslichen Herd und unser teures Vaterland zu verteidigen.“ Nachdem Frankreich am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg erklärt hatte, erhielt das ehemalige lippische Bataillon am 25. Juli, nach der Militärkonvention als Füsilier-Bataillon in das 6. Westfälische Infanterie-Regiment 55 Preußens integriert, den Marschbefehl.
Als gebürtiger Blomberger, vom „Stand“ Student und „heimatberechtigt in Oerlinghausen“, trat Otto Weerth am 25. Juli 1870 in „das stehende Heer“ ein. Seinen Dienst begann er zunächst in der „3. Compagnie des Ersatz Bataillons, 6. Westfälischen Infanterie Regiments N. 55“ als Einjährig Freiwilliger. Das Bataillon wurde über Paderborn, Köln und Saarbrücken an die Grenze zu Frankreich verlegt, die am 4. August überschritten wurde. Am 6. August wurde das Regiment Nr. 55, das im Verband der I. deutschen Armee kämpfte, in der Gegend um Forbach in die ersten schweren Kämpfe um die Spicherner Höhen verwickelt. Im Verlauf der folgenden Wochen gelang es der I. deutschen Armee, in für beide Seiten verlustreichen Gefechten bei Gravelotte und bei Colombay-Nouilly, die französischen Streitkräfte bis zur Festung Metz zurückzudrängen. Es ist zu vermuten, dass die Versetzung Otto Weerths zur 11. Kompanie am 19. August 1870 mit der notwendig gewordenen neuen Aufstellung des Regiments nach diesen Schlachten in Zusammenhang steht.
Unterdessen war Napoleon III. am 3. September bei Sedan in deutsche Gefangenschaft geraten. Trotz der Gefangennahme des Kaisers war kein Ende des Krieges in Sicht, sondern es entwickelte sich nach Ausrufung der Republik und Einsetzung einer „Provisorischen Regierung der nationalen Verteidigung“ in Paris ein Volkskrieg. Zwar waren die eilig aufgestellten französischen Partisanentruppen, die sogenannten Franktireurs, unzureichend ausgebildet und ausgerüstet. Sie leisteten jedoch den deutschen Truppen erbitterten Widerstand. Dies sollten die Soldaten des 55er Regiments im Verlauf der Schlachten am 22., 23. und 27. September 1870 um das kleine französische Dorf Peltre erfahren, das für die Franzosen eine wichtige Nachschubfunktion zur Sicherung der nahegelegenen Festung Metz besaß. Otto Weerth wurde während der Gefechte am 27. September gefangengenommen, doch nach wenigen Tagen in französischer Haft am 6. Oktober wieder ausgelöst. Für ihn war die Belagerung von Metz und seine Gefangennahme das wohl denkwürdigste Erlebnis als Soldat. Wie sich sein Freund und Kollege am Leopoldinum, Ernst Anemüller, in einem Nachruf auf Otto Weerth erinnerte, wusste Weerth „später oft gar anschaulich von seinen damaligen Erlebnissen zu berichten“, „namentlich von dem Ueberfall des Dorfes Peltre bei Metz durch die Franzosen in der Mitte des Oktober, bei welcher Gelegenheit er mit seiner ganzen Kompanie gefangen genommen wurde und auf diese Weise schon vor der Kapitulation Eingang in die Festung Metz fand.“ Eine detaillierte Schilderung des Gefechtes und des gesamten Kriegsverlaufes aus Sicht eines einfachen Soldaten findet sich in den Tagebuchnotizen des lippischen Kriegsteilnehmers August Otto. Er berichtet von der Freilassung Weerths und seiner Kameraden: „Am Nachmittag, wir hatten eben ein einstündiges Exerzieren beendet, hieß es mit einem Male: ´Unsere Kriegsgefangenen sind wieder da!` Wirklich, da kamen sie an, diese bedauernswerten und doch so braven Kameraden. Sie waren ausgewechselt. Von ihren Sachen hatten sie nur wenig behalten. Man konnte es ihnen wohl ansehen, daß sie es in Metz nicht gut gehabt, und daß sie dort an vielem Mangel gelitten.“ Im Zeitraum zwischen seiner Auslösung und der vollständigen Besetzung der Festung Metz wurde Weerth am 22. Oktober 1870 zum Gefreiten befördert. Am Tag nach der Kapitulation, dem 28. Oktober, wurde Weerth zum Unteroffizier befördert. Erst Anfang Dezember, bis zu diesem Zeitpunkt war das Infanterie-Regiment Nr. 55 zur Besatzung in der Festung Metz eingesetzt, wurde das lippische Bataillon zur Sicherung der rückwärtigen Verbindungen in die Gegend um Châtillon sur Seine abkommandiert.
Während dieser Wochen, in denen das Regiment in Metz stationiert war und Paris von deutschen Truppen belagert wurde, gelang es Bismarck, die süddeutschen Staaten zum Beitritt in den Norddeutschen Bund zu bewegen. Aus Versailles berichtete Bismarck über den Stand der Einigungsgespräche am 15. November 1870 in geheimen Noten auch dem lippischen Kabinettsministerium. Am 24. November wurden die lippischen Mitglieder des Bundesrates und des Reichstages, der Geheime Regierungsrat Karl Theodor Heldman und der eingangs genannte Reichstagsabgeordnete Franz Hausmann, zu Verhandlungen über eine zukünftige Verfassung nach Berlin geladen. Heldman unterrichtete am 5. Dezember in einem Telegramm von Berlin aus nach Detmold, dass König Ludwig II. von Bayern dem preußischen König angetragen habe, mit den Präsidialrechten des deutschen Bundes zugleich den deutschen Kaisertitel anzunehmen. Währenddessen war bereits ein von Bismarck im Namen des bayerischen Königs aufgesetzter Brief an den lippischen Fürsten gesandt worden, um dessen Zustimmung zu erbitten. Diese erteilte das Fürstenhaus am 10. Dezember 1870. Von der Kaiserproklamation, die am 18. Januar des Jahres 1871 ohne den lippischen Fürsten im Spiegelsaal von Versailles stattfand, erfuhren die Soldaten des 55er Regiments erst eine Woche später.
Während in Berlin und Versailles die nationalstaatliche Einheit geschaffen wurde, hatte das 55er Regiment, nun im Verband der deutschen Südarmee, seinen Marsch über das Hochplateau von Langres nahe Dijon fortgesetzt. Unter dem Befehls des Generals v. Manteuffel hatte das 7. Armeekorps am 20. Januar die Saône überschritten. Am folgenden Tag kam es bei Marnay zum Gefecht. Die französischen Truppen konnten jedoch nicht lange Widerstand leisten. Obwohl sie den Übergang gesprengt hatten, gelang es den Soldaten des 55er Regiments über die Trümmer der Brücke auf das gegenüberliegende Ufer zu klettern und Marnay einzunehmen. Wie in seinem Militär-Pass verzeichnet, nahm auch Otto Weerth an diesem Gefecht teil.
In einem Brief an seine Tante bat Otto Weerth, der nächsten Feldpost Karten dieser Region beizufügen, um darin die „kreuz= und querzüge“ seiner Kompanie nach seiner Rückkehr nachvollziehen zu können. Diese Karten sollten sich jedoch auch in seinem militärischen Dienst als äußerst nützlich erweisen. Wie aus den fragmentarischen Überlieferungen hervorgeht, hat er mit einer Gruppe Soldaten, für die er verantwortlich war, eine „leichtsinnige patrouille ins vorterrain“ unternommen und sich bei diesem Unternehmen wohl verirrt. Er hatte zwar „zuletzt denn doch den error bemerkt“. Doch, um „nur nicht immer wider in ähnliche schwulitäten zu geraten“, bat er seine Tante, ihm eine „genaue karte hiesiger gegend, d.h. des südöstlichen teils von Frankreich“ zu senden. Darüber hinaus beschwor er sie, von seiner gefährlichen Tat nichts seinem Vater zu erzählen. Er befürchtete, dass dies in seinem elterlichen Haus für „nur noch nachträglich unnötige aufregung“ sorgen könnte und es ihm darüber hinaus „überflüssige moralpunkte“ einbrächte, „die geringgeschätzt 2 seiten lang sein würden.“
Wie aus den Aufzeichnungen weiter hervorgeht, lautete der Auftrag des 55er Regiments im Verband des 7. Armee-Korps im Frühjahr 1871, gegen die erbittert Widerstand leistenden Truppen der „französischen südarmee unter Bouribaki aufzubrechen“ und, wie er in einem Brief an seine Tante vermutete, „Garibaldi noch den garaus zu machen.“ Den deutschen Truppen gelang es, die Verbände der französischen Südarmee unter dem Befehl der Generäle Bourbaki und Garibaldi südwärts über Pontarlier in den Jura und schließlich in die Schweiz zurückzudrängen, ohne nennenswert „ins gefecht zu kommen“. Doch waren es insbesondere die beschwerlichen Märsche über das Juragebirge und die Schweizer Alpen, bei denen die Soldaten „an hohen bergen stundenlang hinauf klettern, um an der anderen seite ins tal hinabzusteigen, um dann von neuem an bergen, die bis an die wolken reichten hinaufzukriechen durch dicken schnee, in dem man oft bis an die knie waten musste.“
Diese Gefechte bei Pontarlier waren die letzten des Feldzuges. Für den Soldaten Otto Weerth hingegen bot dies kaum Anlass zur Freude, denn für ihn und seine Einheit zog sich das militärische Dasein weiter hin. Besonders, da es für ihn den Anschein hatte, als wolle sein „obercommandeur Manteuffel, [...] auf eigene faust den krieg vorn weiter“ führen. Des Weiteren gibt er in einem Brief an seine Tante der Hoffnung Ausdruck, da ja „die aufgabe unserer armee erfüllt zu sein scheint“, dass „auch wol die regierungen der waffen ruhe geniessen“, was ihm „ganz angenehm sein“ werde, denn „der letzten tage qual war gross.“ Als am 3. März 1871 der Friedensvertrag durch die französische Nationalversammlung ratifiziert wurde, feierte man dieses Ereignis in Detmold mit Fackelumzügen und Illuminationen. Bis Frankreich die ersten Reparationsleistungen an das neu gegründete Deutsche Reich gezahlt hatte, blieb der östliche Teil Frankreichs von deutschen Truppen weiterhin besetzt. Das 55er Regiment war zu diesem Zeitpunkt im Departement Côte d` Or stationiert.
Wenngleich schriftliche Kriegserinnerungen Otto Weerths nur fragmentarisch erhalten sind, geben sie dennoch anschauliches Zeugnis über die Anstrengungen des alltäglichen militärischen Dienstes, die miserable Verpflegungssituation der Soldaten und die überaus feindselige Behandlung seitens der französischen Bevölkerung. Weerth, am 5. März 1871 zum Vize-Feldwebel befördert, erinnerte sich, dass trotz des Friedenschlusses „der Franzose“ wieder begonnen habe, „sich als grande nation zu fühlen und uns als unberechtigte und seit dem Friedensschlusse machtlose Eindringlinge anzusehen.“ Sie hätten sich darüber hinaus als „widerhaarig“ gezeigt und „[uns] in Bezug auf die Naturalverpflegung so schlecht wie möglich zu behandeln“ versucht. Die Soldaten waren, wenn ihnen, wie im Soldbuch Otto Weerths ausdrücklich erwähnt, „die Selbstbeschaffung des Brodes [sic!] und der Mundportion überlassen“ wurde, auf die Verpflegung durch einen Quartierwirt angewiesen, wobei sie sich „im Allgemeinen mit solcher Kost begnügen“ mussten, „wie sie der Tisch des Wirthes“ bot.
Bereits zu diesem Zeitpunkt musste in Otto Weerth das Interesse für Geologie geweckt gewesen sein. Anhand seiner späteren Publikationen wird dieses Interesse mehr als deutlich. Während des Feldzuges gehörte auch ein Geologenhammer zu seiner Ausrüstung. So ist bekannt, dass er bei seiner Rückkehr aus dem Krieg von französischen Zöllnern angehalten und nach dem Inhalt seines auffällig schweren Tornisters gefragt wurde. Lakonisch, wie es seine Art gewesen sein soll, antwortete Otto Weerth präzise und knapp: „Des pierres.“ Zweifelnd konfiszierten die französischen Zöllner den Tornister, leerten ihn und wunderten sich über den Inhalt. Daraufhin befahl Weerth den Zöllnern, sich schmunzelnd auf eine Bank setzend: „Ramassez!“ Er wartete solange, bis die verärgerten Franzosen auch das letzte Steinchen wieder im Tornister verstaut hatten und er den Rückmarsch fortsetzen konnte.
In Saarlouis wurde das Bataillon schließlich am 3. Juni 1871 verladen und erreichte über Trier und Elberfeld am Tag darauf Paderborn. Von hier kehrte das Bataillon zwei Tage später über Schlangen und Berlebeck unter begeisterter Anteilnahme der Bevölkerung in die Detmolder Garnison zurück. In einer an die Soldaten gerichteten Ansprache, die durch Oberst v. Barby vor dem Regiment verlesen wurde, hieß Fürst Leopold das Füsilier-Bataillon nach der Rückkehr willkommen und dankte den „Wehrmännern“ seines Landes für ihre „Hingebung“ und „tapferes braves Ausharren in allen Gefahren und bei allen Anstrengungen und Entbehrungen dieses blutigen und langen Feldzuges.“ Otto Weerth wurde für seinen Einsatz während des Krieges gegen Frankreich in seiner Funktion als Vizefeldwebel der 11. Komp. 6. Westf. Inf.-Reg. Nr. 55 noch im Jahr 1871 das Silberne Verdienstkreuz verliehen. Am 25. Juli 1871 wurde Otto Weerth „in Folge erfüllter Dienstpflicht“ zur Reserve entlassen. Laut seinem Führungszeugnis hatte sich der Vizefeldwebel Otto Weerth „[...] während seiner Dienstzeit gut geführt.“
In der Regel wurde das Einjährig-Freiwillige Jahr mit dem Reserveoffiziersrang abgeschlossen. Dieser Vorgang hatte wesentliche Bedeutung für die gesellschaftliche Struktur des Kaiserreiches, denn bald wurde der „Reserveoffizier das wichtigste Instrument, durch das das Kaiserliche Deutschland den ideologischen Ausgleich zwischen Bürgertum und Militärmonarchie“ schuf. Die Institution der Ableistung des einjährigen aktiven Militärdienstes und die anschließende Erlangung des Reserveoffizierspatentes wurden so zur „entscheidenden Klammer zwischen der Armee und den staatstragenden, staatsbejahenden Bevölkerungskreisen.“ Auf lange Sicht entstand so eine „neue mittelständische Schicht, die als kulturelle oder präziser als Bildungselite zu definieren ist.“
Die gesetzmäßige Grundlage hierfür schuf die Änderung des § 8, Abs. 1 der Deutschen Wehrordnung aus dem Jahr 1822: „Junge Leute von Bildung, welche sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, ausrüsten und verpflegen, und welche die gewonnenen Kenntnisse in dem vorgeschriebenen Umfange dargelegt haben, werden schon nach einer einjährigen aktiven Dienstzeit im stehenden Heere – vom Tage des Dienstantritts an gerechnet – zur Reserve beurlaubt.“ Dass Otto Weerth die in der Wehrordnung vorgegeben Normen erfüllt hatte, belegt ein durch Oberst und Regiments-Kommandeur v. Barby am 25. Juli 1871 unterzeichnetes Qualifikations-Attest. Hiernach hat sich der „Einjährig Freiwillige Vice-Feldwebel Carl Otto Weerth [...] als ein moralischer und gebildeter junger Mann bewiesen“, der sich im Verlauf seiner Dienstzeit „auch hierzulande theoretische und praktische Landeskenntnisse erworben hat“ und „wird auf Grund dessen [...und nach eigener Überzeugung des Unterzeichneten...] zum Reserve Offizier qualifiziert erachtet.“
Am 4. August 1871 wurde Weerth „bis zum 12. October 1872 unter der Bedingung nach Göttingen beurlaubt, daß derselbe im Falle einer Mobilmachung oder außerordentlichen Zusammenziehung der Armee unaufgefordert nach seinem Wohnort Oerlinghausen sofort zurückkehrt oder sich bei dem seinem jetzigen Aufenthaltsorte zunächst gelegenen Landes Bezirkskommando anmeldet.“ Wie aus den im Militär-Pass Weerths abgedruckten „Bestimmungen für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes“ hervorgeht, wurde jährlich im Frühjahr (März / April) und Herbst (Oktober) für alle „Reservisten und Wehrmänner ein General-Appell (Control-Versammlung)“ durchgeführt. Weerth selbst hatte für die Jahre 1872 und 1873 keine Aufforderung zum Generalappell erhalten. Gemäß den o.g. Anordnungen war ein Reservist allerdings im Fall einer Nichtberufung verpflichtet, sich mündlich oder schriftlich beim zuständigen Bezirksfeldwebel zu melden und eine Beurlaubung zu beantragen. Bis zum Oktober 1872 hatte sich Weerth nach Göttingen und weiterhin, ab August 1873, nach Celle pflichtgemäß abgemeldet. Von der Teilnahme an den Appellen wurde Weerth jeweils befreit. Sein Studium in Göttingen konnte er demnach am 27. Oktober 1871 wieder aufnehmen.
Dieser Text ist ein Auszug aus: Otto Weerth. In: Lippische Mitteilungen 2002, S. 265-331. Fußnoten finden Sie dort.
Impressum | Datenschutz |